Auf den Wehranlagen Eckanachs, nahe der Ebene des Kormaths spielt der Wind rauh und kalt mit dem Zipfel eines überbrachten Schreibens.
Norik hat sich die Nachricht sorgfältig durchgelesen und scheint wie in der Zeit eingefroren. Keine Regung verrät sein inneres Gemüt, als er langsam, wie in Gedanken wieder in die heiligen Hallen schlendert. Durch zahllose Korridore und vorbei an zahlreichen Brüdern und Schwestern richtet sich seine volle Aufmerksamkeit auf die Bilder in seinem Kopf. Die aus allen Ecken ihm entgegengebrachten Grüße ignoriert der Paladin, bis ein in seiner Kammer aufgestellter Tisch seine Sinne zu stören scheint. Wieder verharrt Norik und sein Blick wandert vom Schreiben langsam an eine Kante des Tisches, an der der mächtige Imrikshammer lehnt. Sein Augen mustern langsam jedes noch so kleine Detail bis hin zum Rabenschnabel und zurück. Dann wandern sie fast sehnsüchtig zur gegenüberliegenden Wand, wo seine prächtige Rüstung trohnt.
Nach einer Weile schweift sein Blick zurück zu den heiligen Schriften und seine Konzentration wird jäh unterbrochen, als eine Gruppe junger Novizen durch die Tür reinplatzt. Sie sehen den Mann reglos stehen und einer fragt: "Geht es Dir gut, Grossmeister Bruder Norik?".
Dieser verbleibt mit dem Blick auf das Buch des Kormath gerichtet, atmet langsam tief ein und aus, schliesst die Augen, um sich daraufhin umzuwenden und den Novizen mit unfreundlicher Miene zu entgegnen: "Nennst Du mich, oder einer von Euch noch einmal "Grossmeister", geht es hier bald keinem mehr gut." Als er anschließend einen Schritt auf die Novizengruppe zugeht, schreckt diese ein wenig zurück. Norik lächelt und murmelt etwas von "alten Angewohnheiten", als er mit der Gruppe die Kammer verlässt. Kurz bervor er die Tür hinter sich schließt, erspäht er mit einem letzten Blick den Hammer und die Rüstung. "Alte Angewohnheiten", sagt er wie zu sich selbst, schließt die Tür und lässt die Vergangenheit in vier Wänden erhellt von vier Kerzen hinter sich zurück.