Autor Thema: Rückblick: Rottenfels 1  (Gelesen 13496 mal)

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Offline Heinrik

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Rückblick: Rottenfels 1
« am: Sonntag, 04.11.2007, 23:30:57 »
Rückblick: Rottenfels 1

Orga: Henkershaufen
Datum: 02.11.07 - 04.11.07
Ort: Zeltlagerplatz Berlin-Heiligensee
Preis: 38-55€ für SCs, 15-25€ für NSCs

Orga & SL

Dies war der erste Con der Orga, das muß man bei der folgenden Kritik immer im Hinterkopf behalten. Zudem fiel ein Spielleiter wegen Krankheit kurzfristig aus.

Vom organistatorischen Standpunkt her gab es außer der Time-In-Verzögerung am ersten Tag keine Patzer, von denen ich mitbekommen hätte. Zwischenzeitlich war das Klopapier aufgebraucht - dies wurde aber kurzfristig nachbesorgt ;)

Die SL war stets freundlich und meist gut erreichbar. Aufgrund der Unerfahrenheit gab es aber einige "handwerkliche" Defizite.

So kam es hin und wieder vor, daß man z.B. einige Zeit auf die für einen gewissen Handlungsstrang zuständige SL warten mußte.

Oder man war unvorbereitet auf Spieleraktionen, so daß diese teilweise in brachialer Weise auf den nächsten Tag verschoben wurden.

Auch die NSC-Koordination klappte nicht so ganz, so daß man teilweise recht lange warten und wiederholte Male in den Wald hineinlaufen mußte, bis die NSCs endlich fertig waren.

Dies gipfelte am letzten Abend darin, daß der Initiator-NSC (Mutter mit verschlepptem Kind) für das Finale zwar ins Lager geschickt wurde, die NSCs aber noch nicht fertig waren. So mußte man sage und schreibe drei Mal auf den ollen Hügel klettern, bis die NSCs da waren.

Hin und wieder riss ob des hügeligen Terrains und der Entfernung der Funkkontakt zwischen den SLs ab. Hier hätte man z.B. jemanden mit Funke in den Wald stellen können, der dann "Relaisstation" gespielt hätte.

Solcher Defizite gab es noch Einige mehr, ich schiebe das aber auf die Unerfahrenheit des Teams.

Bei allen Defiziten hat sich die SL aber jederzeit Mühe gegeben und ist auch bei größerem Chaos stets freundlich und umgänglich geblieben. Außerdem war kein Mißtrauen den Spielern gegenüber zu spüren. Auch ältere, mächtigere Charaktere wurden problemlos zugelassen und spielen gelassen.

Meine Tips fürs nächste Mal:
- Jede SL kennt den gesamten Plot und kann entsprechend handeln
- Wenn der Funkkontakt abreißt, jemanden auf halbem Wege in den Wald stellen, zum "Relaisstation-Spielen"
- In der Lage sein, rund um die Uhr NSCs für Spielaktionen bereitzustellen.
- Hin und wieder mal durchs Lager gehen und die Spieler fragen, wie die Stimmung so ist, ob es Verbesserunsvorschläge gibt, usw.
- Die NSC-Koordination verbessern, so daß ein Plot unmittelbar nach dessen Inititiation gespielt werden kann

Location
Nett, für eine Location innerhalb des Stadtgebietes von Berlin sogar sehr nett:

Zeltlagerplatz mit Gruppenhaus im Berliner Forst Tegel gelegen.

Es war erfreulich viel bespielbarer Wald vorhanden. Dank November und miesem Wetter hielt sich der Publikumsverkehr in Grenzen, im Sommer jedoch ist das bestimmt anders.

Die Einrichtung der Zimmer war sehr einfach, teilweise auch etwas schäbig (Schimmel an der Decke, defektes Licht, ...), aber dennoch tragbar.

Die Sanitären Einrichtungen waren einfach aber ausreichend. Für Reinigung und Klopapier wurde gesorgt.

Preis
Mit 38€ (Zelter) und 45€ (Hausschläfer) für SCs in der ersten Preisstaffel war der Con recht günstig - vor Allem, wenn man bedenkt, daß die NSCs (15€) über die SC-Beiträge subventioniert wurden.

Plot
Durchwachsen.

Der Con begann recht vielversprechend und versprach eine erfreulich hohe Spannungskurve. Diese Spannungskurve ließ jedoch bereits am ersten Abend deutlich nach, als unsere nächtliche Expedition in den Wald auf Biegen und Brechen verhindert und auf den nächsten Tag verlegt wurde.

Anschließend war für mich leider etwas die Luft heraus. Auch die letztendlich stattfindende Expedition in den Wald verlief für mich etwas fade:

Am Ritualplatz der Kultisten hätte man uns z.B. richtig derbe einschenken können. Ein Schauplatz eines dunklen Rituals bietet immer viele Möglichkeiten, guten Charakteren ordentlich einen Mitzugeben. Sei es durch Ritualtätigkeiten, die erst unterbunden und negiert werden müssen, sei es durch Segnungen, die erst durchgeführ werden müssen oder sei es durch den guten alten "SchuVoGu" (Schutz vor Gutem: d.h. eine Barriere, die von "guten" Charakteren nicht übertreten werden kann).

So gab es aber leider nur zwei Wellen von Kanonenfutter-Kultisten ohne jede magische/klerikale Unterstützung.

Der Orkangriff aufs Spielerlager etwas später am Nachmittag versprach noch einmal etwas Spannung, nahmen die uns doch gut auseinander, aber auch das war leider schnell vorbei.

Die Schatzsuche war recht nett organisiert, allerdings kam mir das Auftauchen der Schatzkartenfragmente rechlich willkürlich vor. Außerdem fand ich es etwas unglücklich, daß mit dem einzig entscheidenden Kartenteil genug Information vorhanden war, den Schatz zu finden. Hier hätte man z.B. die notwendige Information auf noch mehr Teile verteilen können.

Die Arenakämpfe habe ich nicht mitbekommen, deswegen schreibe ich nichts dazu.

Insgesamt hat mir der globale rote Faden gefehlt, der das Alles zu einem großen Gesamtbild zusammenfügt.

NSC
Durchwachsen.

Mit den meisten NSCs hatte ich sehr schöne Kämpfe!

Allerdings gab es auch Vollspaten, die immer wieder unkontrolliert und rücksichtslos in die Schlachtreihen hineingestürmt sind. Nicht, daß ich per se etwas gegen Chargen, Drücken und Rempeln hätte - wenn ich aber den Eindruck habe, mein Gegenüber geht nicht kontrolliert vor, hört bei mir der Spaß sehr schnell auf.

Hier hätte ich mir schnelleres und beherzteres Eingreifen der SL gewünscht.

Den schönsten Kampf hatte ich mit einem Ork hinter dem Traak-Zelt, der mir ein sehr schönes Duell lieferte. Meinen Dank dafür!

Ausstattung
Die Aussattung war in Ordnung.

Kultisten sahen wie Kultisten aus, der Friedhof war recht nett.

Vom "Versprochenen" Kunstblut habe nicht nicht viel mitbekommen ;)

Recht schick waren die Orks, ich nehme aber an, daß dort verstärkt eigene Ausrüstung der NSCs zum Einsatz kam.

Mitspieler
Ebenfalls durchwachsen.

Mit etlichen Spielern hatte ich sehr schönes Spiel, auch außerhalb des Sha'Tar-Schicksalsorden-Drachenorden-Klüngels.

Auf der anderen Seite gab es aber auch Leute, über die ich nicht so erfreut war. Das Gepöbel einiger Söldner ging mir z.B. deutlich zu weit, so daß ich nicht mehr wußte, ob alles wirklich noch IT gemeint war.

Insgesamt fand ich es schade, daß so wenig Zusammenhalt innerhalb der Spielerschaft entstand. Es gab irgendwie 35 Kleingruppen, die alle ihr eigenes Süppchen kochten und kaum miteinander interagierten. Ich möchte mich hier gar nicht ausnehmen, weil auch ich vor Allem in meinem Klüngel unterwegs war - trotzdem fand ich es schade.

Und bei Leuten, die besoffen vom Balkon! kotzen, kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln. Ich war in meinem Leben auch schon voll bis Oberkante Unterlippe, inkl. Status 17 (Herz, Lunge, Kreislauf, Verlust der Muttersprache, keine höhere Gehirnfunktion), und habe dennoch immer ein Klo einen Busch oder ähnliches zum Reihern gefunden.

Fazit
Es hat Spaß gemacht. Wirklich!

Für den ersten Con einer Orga eine grundsolide Leistung, ohne besonders große Patzer.

In der Orga liegt Potential, das ich gern entfaltet und entwickelt sehen würde. Daher werde ich sicher, so es Zeit und Geld denn zulassen, auch auf dem nächsten Rottenfels zugegen sein.

Andreas Kruck
aka Heinrik vom Drachenorden
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Offline Mordan

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #1 am: Montag, 05.11.2007, 09:34:45 »
Dem o.g. möchte ich mich anschliessen.

Die SL hat sich wirklich bemüht und hinter ihrem Con gestanden, war immer nett und freundlich und daher hätte ich ihr von Herzen eine Spielerschaft gegönnt, bei der nicht Teile die Taverne mit dumpf-proletigem Verhalten besetzt halten (das ich nicht mal als Charakterplay akzeptieren würde, wenn es Werbonobos gewesen sein sollten). Ein Mädel mit den gegrunzten Worten (Originalzitat!!!), "Ey, ich geh jetzt pissen, wenn du mit dem da [*auf einen arglosen Umstehenden zeigend*] fickst, bin ich dir echt sauer" stehen zu lassen, ist meines Erachtens weder Intime noch Outtime akzeptabel. (Wobei das ja noch einer der harmloseren Sachen waren). Da darf eine SL auch mal zur Ordnung rufen.

Leider war der Söldnerhaufen in der Taverne und alle anderen daher Obdachlos, was dazu führte, das wenig Interaktion der Gruppen aufkam, da man notgedrungender Weise entweder vor der Taverne im Regen stand oder in den eigenen Zimmern bzw. Lagern hockte und so nicht die nette Gemeinschaft aufkam die man sonst in einer vollen Taverne hat. Ich hatte mich gefreut mit unbekannten Gesichtern zu spielen, die waren auch da, nur leider gab es einfach mal kaum Gelegenheit. Jedesmal wenn ich das versuchte, kam ein Söldner vorbei und inkludierte sich in elaborierter und charmanter Art in das Gespräch. :argn:

Wie gesagt, ich hätte der SL wirklich eine insgesamt freundlichere und ambienterespektierendere Spielerschaft gegönnt, die als ganzes mehr an einem Miteinander spielen als an Selbstdarstellung gearbeitet hätte und nicht nur in Teilen.

Die handwerklichen Fehler waren verzeihlich, über sowas oder ähnliches stolpert jede SL mal. Die Tips von oben kann ich wirklich nur aus der eigenen Praxis bestätigen  :alter:, ergänzen würde ich noch:

- Es macht sich immer gut, wenn immer eine SL Hofdienst hat, d.h. im Lager der SCs rumwandert und Präsenz zeigt. Zum einen sind die Spieler ruhiger, haben immer einen Ansprechpartner und zum anderen ist die SL immer über Stand und Stimmung der SCs informiert.

- Spielergruppen die zielgerichtet Aktionen machen sollten immer eine SL an der Seite haben. Zu einem großen Kampfmob Spielern zu sagen, "Geht mal in 10 Minuten los", führt zu Verwicklungen (SCs gehen früher oder später, verlaufen sich, sind unbetreut und gefrustet usw.). Also eine SL danebenstellen die immer Live von den SCs berichten kann und Ansprechpartner ist.

- Den Plot entlasten nach dem Motto: "Lieber weniger, davon aber mehr". Die Untoten waren schön. Der Fluch motivierend. Die Kultisten richtig spannend und nett gemacht. Cut. Kampforks? Die Orks und die Untoten/Kultisten/Fluch hätten jeder für sich den Con über gereicht. Aber in der Mischung sind das Warum und Wieso leider etwas untergegangen, man hat sich gebeult weil sie eben da waren. Hätte man die Geschichte um den Ritualplatz und die erneut geselbstmordete weiße Lady weitergeführt, wäre das voll ausreichend gewesen. Ebenso wenn man von Anfang an in einem Orkisch besetztem Gebiet gewesen wäre. Aber so wirkte es etwas zusammengesetzt ohne das SC auf die Zusammenhänge gekommen wäre.

- Kampffelder und -Beleuchtung gut planen. Sandberge bei Nacht sind kein optimaler Kampfplatz. Fackelträger in einer Linie zwischen die Fronten zu stellen ist keine gute Idee. Spielerrückzug einen Sandhügel runter muss nicht mit chargenden Kriegs-Orks angegriffen werden. Die Wiese, die die Spieler nachher zum Kampf gewählt hatten, war erheblich besser geeignet da eben und fest.

Ansonsten:

- Respekt für die Taverne, ich hab noch nie soviele Metsorten auf einer Getränkekarte gesehen (hab mich geärgert das ich keinen Met trinke)
- Vielen Dank für das Vertrauen der SL in die alten Spieler. Obwohl ich den Eindruck hatte, das wirklich jede SL Lokseregs und meinen Charbögen intensivst inspiziert hatte, wurden wir kaum zusammengestrichen sondern die supernette Checkin-SL erklärte uns statt dessen was für ein Spielstil angestrebt wurde. Sowas ist motivierender und bindender als stundenlange Streichorgien.
- Die NSCs sahen gut aus! Mein Favorit war der Troll. Tolle Gewandung, imposant gespielt, ein klasse Gegner.

Auch beim Fazit schließe ich mich Heinrik an. Netter Erstlings-Con, die paar Patzer wachsen sich raus und wurden durch das Bemühen der nette SL zum großen Teil kompensiert. Es würde mich daher freuen beim nächsten Con wieder dabei zu sein.

Mordan

p.s. Sollten da allerdings die besagten Söldner in erprobter alkoholisierter Manier erneut versuchen Loksereg einen Kuss zu rauben, wird die Szene nicht so glimpflich ausgehen. (Stichwort: Schnelleskalation :gott: )
« Letzte Änderung: Montag, 05.11.2007, 13:30:25 von Mordan »

Offline Fritze

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #2 am: Montag, 05.11.2007, 13:21:17 »
So, jetzt werd ich mal meinen Senf dazugeben:

SL - Wurde eigentlich alles gesagt, was mir im Kopf rumgeht, ausser einiger Interna, die wir auch nur intern diskutieren werden. Wir sind halt auch nicht vom "Kein Plot überlebt den ersten Spielerkontakt" verschont geblieben , Daher mussten wir auch mehrmals kurzfristig große Teile des Plots umändern, was man, so hoffe ich, nicht allzu dolle gemerkt hat. Leider haben wir auch die Anreise einer Gruppe ob schlechtem Timings versaubeutelt.... unsere NSC waren erst 2 Minuten nach den SC da... Wir arbeiten an uns.

Plot - Wie oben gesagt. Auch, dass muss ich zu meiner Schande gestehen, haben wir den Con etwas mit Plot überladen... ein Dreitäger hätte etwas weniger gebrauchen können . Gottseidank haben wir nicht, wie ursprünglich geplant 16 Kartenstücke gemacht... Mein persönliches Highlight war hier die Schatzhebung durch nur 3(!) Spieler, die ob der Hebung ziemlich schnell festgestellt haben, dass sie ihre Gruppen eigentlich gar nicht sooo mögen, dass sie teilen wollen. Grosses LARP-Kino, bei dem ich das Glück hatte, als SL genau zur richtigen Zeit als richtige SL am richtigen Ort zu sein.
SC - Alles dabei. Von Anfängern bis teilweise 11 Jahre alte Charakteren, von Plothuntern bis zu (leider) Ambientesäufern und von schlagimmunen Stoffies bis zu hollywoodlike besiegten Plattenschweinen. Ich denke aber, man kann das Gros an SC getrost als "gut" bezeichnen.

NSC - Ich bin begeistert. Solche NSC würde ich mir als Spieler wünschen. Großes Kino. Nicht so schön waren ein paar Szenen trotz gebrieften Verbots, wie z.B. die Sachen, die Max als Mönch passiert sind... Gebetsbuch abgenommen, beide Beine abgehackt, ich wäre an seiner statt auch ziemlich gefrustet gewesen. Auch dann, als wir einer Gruppe von Räubern das Gebetsbuch mitgaben, um es für teuer Geld zu verkaufen (bzw in dem Versuch gefangen genommen wurden) Die Räuber landeten in der Taverne, die Tasche samt Inhalt im NSC-SL-Kampfstand. Leider war ich da nicht vor Ort, um regulierend Eingreifen zu können.


Gelände - ich war von dem Herbergsgelände seit der ersten Besichtigung begeistert. Besonders von dem Amphitheater. Nicht so schön, aber in einem Berliner Stadtrandgebiet unvermeidlich, war, dass halt nicht nur LARPer durch den Wald gestriffen sind.

Mein ausdrücklicher Dank geht an Max, Anke und Falco für das freundliche Bereitstellen von Teils nicht unerheblichen Mengen an Fundus, Nadine für Schakkeline, Henning für die dringend nötige Unterstützung als Magie und Check-In SL, David für die viele Unterstützung im Vorfeld und als Butch vor Ort - sowie - jetzt wirds etwas schmalzig - meiner Herzallerliebsten für alles und natürlich unserer SC- wie auch NSC-Spielerschaft dafür, dass der Con alles in allem so geworden ist, wie wir uns ihn gewünscht haben.

Ich mach mir grad Gedanken über den Plot für Teil 2
Ihr hört von uns, Fabian a.k.a. Fritze
« Letzte Änderung: Montag, 05.11.2007, 13:24:20 von Fritze »

Offline galvar

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #3 am: Montag, 05.11.2007, 14:35:45 »
Alles gesagt, hat Spaß gemacht. Söldner gehören verboten...irgendwie... :-)

Beste Grüße
Holger

Offline Eileen

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #4 am: Montag, 05.11.2007, 16:39:39 »
Also dann.

Gelände: echt schön. Bedenkt man, daß man eigentlich mitten in Berlin war hatte man einen echt schönen Wald zur Verfügung. Die paar Jogger, die hin und wieder unseren Weg kreuzten, wirkten eher amüsiert als alles andere. Nur eine junge Mutter dreht mit ihrem Kinderwagen vorsichtshalber abrupt ab, als sie diese Bekloppten mit den Gummischwertern sah...  ;D
Aber im Sommer, bei gutem Wetter ist der Wald vermutlich voller Zivilisten, so daß es dann schon schwieriger sein dürfte, den gut zu nutzen.
Das Amphietheater war sehr schön und beitet wirklich viele Möglichkeiten. Ein echter Pluspunkt.
Die Sanitären Anlagen waren ausreichend, die Duschen warm. Prima. Die Taverne war vielleicht ein wenig klein, aber immerhin gab es eine.
Das NSC Langer lag räumlich gut getrennt von den Spielern, so daß wir von deren Aktionen erst dann etwas mitbekamen, wenn wir es auch sollten.

SL: Immer freundlich, immer bemüht auf die Belange der Spieler einzugehen. Es gab allerdings Koordinations-schwierigkeiten. Bestes Beispiel war die Situation, als wir das Kind retten wollten. Die dazugehörige Mutter kommt hysterisch in's SC-Lager, Orks hätten ihr Kind geraubt. Die Spieler rotten sich sehr schnell zusammen und ab in den Wald zu der von der Mutter beschriebenen Stelle. Keine Orks. Nichts.
Wir zurück. Die NSC waren nicht fertig, und die SL hatte - so glaube ich - gar nicht mitbekommen, daß wir schon los waren. Es war auch keine dabei gewesen.
Na schön, kann passieren, wir warten und bekommen dann vor einer SL das 'Go'. Wir wieder in den Wald, wieder zu der Stelle, wieder den Berg hoch, wieder niemand da. Wir hätten fast die Nachwanderung einer Schulklasse angegriffen, die in dem angrenzenden Schullandheim untergbracht war, weil wir die aufgeregt kreischenden Kinderstimmen für Schreie von Opfern hielten...  ;D
Auch hier war wieder keine SL mit uns mitgegangen. Wir also wieder zurück. Diesesmal war wohl vergessen worden, den NSC Bescheid zu sagen.
Beim dritten Mal auf den Berg latschen waren dann auch Orks anwesend. Die Stimmung war aber leider im Eimer und musste sich erst wieder wärend der Kämpfe richtig aufbauen. Hat dann aber auch geklappt.
Aber wie gesagt, die SL hatte für alles ein offenes Ohr und hat sich nach Kräften drum gekümmert, alle glücklich zu machen.

Die NSC waren zum großen Teil wirklich gut. Die Kämpfe waren sicher und gut, die Orkangriffe am Samstag Nachmittag haben uns richtig eingheizt und großen Spaß gemacht. Der Troll war klasse und der Felsbrocken hat uns Heilern ein paar interressante Verletzungen spendiert. Aua.
Auch die Räuber waren (mit einigen wenigen Ausnahmen) lustig und schön zu bespielen, ebenso die Untoten.

Die Spieler waren wie immer gemischt. Ich persönlich hatte viel Spaß mit den bekannten Gesichtern vor Ort aber die einzelnen Gruppen haben zu schlecht miteinander gespielt, so daß es fast unmöglich war, Informationen auszutauschen, oder neue Leute richtig kennenzulernen. Es wurde zuwenig miteinander geredet, ist also ausbaufähig. Einige SC haben genervt, andere wiederum waren ganz großes Kino.

Eine Sache stieß mir aber doch ein wenig sauer auf, nämlich die Kamera. Will man auf einer Con Filmaufnahmen machen, sollte man vorher von den Spielern die Erlaubnis dazu einholen oder zumindest Bescheid sagen. Davon abgesehen, daß das zum guten Ton gehört, gibt es da meines Erachtens auch rechtliche Verpflichtungen. Und mit gutem Grund. Nächstes Mal also bitte ankündigen, damit Leute, die das nicht möchten, die Möglichkeit haben, dahingehend mit der SL zu reden. Ich persönlich bin hier nicht betroffen aber ich habe schon Zivilfanhnder und Kriminalbeamte auf Con getroffen, die nicht auf Film gebannt werden sollten. Oder das Arbeistumfeld soll nichts davon mitbekommen. Gibt viele mögliche Gründe.

Zusammenfassend würde ich sagen: ich bin nächstes mal auch wieder da.
"Ragna, geh mal einen Schritt beiseite - ewig stehst Du im Licht!"

Offline Fritze

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #5 am: Montag, 05.11.2007, 16:53:12 »
Die Kamera, das war so eine Sache. Da muss ich wohl noch mal Rede und Antwort stehen...

Wir wollten ursprünglich von diesem Con mit einem stinknormalen Camcorder eines Freundes, der sich hobbymäßig mit Videos beschäftigt, einen Trailer für den nächsten Con machen. Der ist aber recht kurzfristig weggefallen (Donnerstags abends). Nun ist Clemens in der glücklichen Lage gewesen, dass ihm ein Profifotograph noch den ein oder anderen Gefallen geschuldet hat. Kurzum hat er diesen am Freitag abend - also auch nach der Ansprache - dazu überredet bekommen, dass dieser unentgeltlich Videoaufnahmen macht. Dass das nicht von mir erwähnt worden ist, war sicherlich nicht ganz korrekt, ist aber ohne böse Absicht in der Hektik untergegangen, deswegen bitte ich hiereinmal stellvertretend für uns alle um Entschuldigung. Ich hab auch schon von anderer Seite da ein wenig Kritik bekommen. Wenn jemand partout nicht möchte, dass er in diesem Video (dass, ich wiederhole nochmal, in keiner Weise gewerblich genutzt werden wird) zu sehen sein wird, melde sich bitte bei mir. Ich hoffe, dass ich damit die Wogen etwas glätten kann.

GRZ vom FRZ

Offline Taras

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #6 am: Mittwoch, 07.11.2007, 18:17:08 »


"Dakir! Der Troll hat meine Kleidung gefressen!"

Offline Kayakiel

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #7 am: Mittwoch, 07.11.2007, 19:23:46 »
na das nenn ich mal einen echt coolen Troll!!

Offline Fritze

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #8 am: Donnerstag, 08.11.2007, 00:35:43 »
Der Fairness halber muss ich da leider aber erwähnen, dass der nicht zu unserem Fundus gehört, den hat uns Daniel netterweise als Leihgabe mitgebracht hat. PHAT! ist es aber schon ziemlich.

Offline Mytandor

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #9 am: Dienstag, 13.11.2007, 11:34:09 »
Ja, eine solide Con für ein frisches Team. Ich bin gespannt was da noch kommt und schließe mich dem oben gesagten an*
Der eine Söldnerhaufen war mir auch nicht recht.

Manchmal kam die Frage auf: wo sind die ganzen SLs? Die LagerSL hab ich einmal gesehen...  Spieler freuen sich, wenn immer eine SL in ihrer Nähe ist.


Mordan, Bonobos sind sehr matriacharlisch organisiert und dadurch merkwürdiger weise :) sozialer und friedfertiger als Schimpansen. Demnach wäre wohl Werschimpanse zutreffender...  :alter:


Was ich immer nicht verstehe, was ihr damit meint: wenn der Plot kontakt mit den Spielern bekommt... So etwas kann man durch aus einplanen. Zwei Tips hierfür:
1. Jeder Plot verfügt über unzählige Lösungsmöglichkeiten, die sich jedoch in große Gruppen zusammenfassen lassen. Mit jeder Lösung muß man fertig werden, also sich darauf vorbereiten.
2. Sucht euch unbeteiligte aus dem Umfeld, die maximal NSC machen und spielt die Con quasi als Rollenspiel durch. "Wie würdest du dich verhalten?"  Was man da für Ungenauigkeiten entdecken kann ist phänomenal! Und dieses Spiel macht man am besten mehrere Male. So schwören wir uns am Anfang auf den Plot ein - da plötzlich jede SL den Plot versteht.


Was mir negativ ansonsten auffiel, war der Hauptplot. Ich hab ihn nicht begriffen.
Deswegen hat er mir aber nicht gefallen, sondern der Ansatz: Es tauchten quasi willkürlich die Seiten auf, wenn gewisse Taten vollbracht wurden oder auch nicht. Hier hatten viele Spieler Interesse dran und mühten sich lange ab. Daß dann mit einem NSC zusammen der Schatz von wenigen gehoben wurde, war sehr demotivierend.
Woher der dann plötzlich nämlich das wichtige eine Teil hatte....

Rottenfels 2, ich denke mal wir kommen!

Offline Fritze

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #10 am: Dienstag, 13.11.2007, 16:40:48 »
Zitat
Manchmal kam die Frage auf: wo sind die ganzen SLs? Die LagerSL hab ich einmal gesehen...  Spieler freuen sich, wenn immer eine SL in ihrer Nähe ist.
Ja, von dem Problem haben mir mehrere SC berichtet. Auf unserer Verbesserungsliste ist dieser Punkt schon drauf.
Zitat
1. Jeder Plot verfügt über unzählige Lösungsmöglichkeiten, die sich jedoch in große Gruppen zusammenfassen lassen. Mit jeder Lösung muß man fertig werden, also sich darauf vorbereiten.
Das haben wir im Großen und Ganzen auch versucht, jedoch scheiterte dies teils an Kommunikationsproblemen vor Ort innerhalb der SL wie auch zwischen SL und NSC. Um da mal das wahrscheinlich offensichtlichste Beispiel zu nehmen - der Friedhof/das Ritualmädel - nachdem der Friedhof des Nachts eingesegnet wurde und irgendjemand aus der SL sagte, so das war es dann für heute, die SC gehen dann morgen früh los, den Kultplatz suchen, hab ich das okay für die NSC gegeben, sich abzuschminken und - wie ich auch - ins Bett zu gehen. Die SL, die dann übernahm, stammt aus dem Süddeutschen, und hat uns hinterher erklärt, dass ihm in dem Falle gar nicht in den Sinn gekommen ist, dass SC Nachts auf einen zombieverseuchten Friedhof gehen, und dass ihm das aus seinem Spielverständnis höchst irrational erschien... Nunja, ich möchte nicht die Schuld auf meine Kollegen schieben, daher sag ich an dieser Stelle, dumm gelaufen, wir werden solche Sachen in Zukunft schärfer versuchen einzukalkulieren (wobei ich seine Argumentation eigentlich recht vernünftig fand).

Zitat
Was mir negativ ansonsten auffiel, war der Hauptplot. Ich hab ihn nicht begriffen.

Nun gut. Es gab eigentlich keinen linearen Hauptplot, sondern mehrere Nebenplots, die sich lediglich durch die Kartenstücke verbunden haben. Diese haben wir im Vorfeld verschiedenen Personen im Plot zugeteilt. Im übrigen sind ALLE Kartenstücke - bis auf eins, wo SC die Queste versemmelt haben- rausgerückt worden, hier war eher das typische LARP-Grüppchen-Isolationsgehabe schuld an der Sache, dass diese nicht vorher unter den SC zirkulierten, nicht wir.
Und das eine wichtige Teil hatte nicht Butch Brathaxle, sondern die Gruppe an SC, die dem betrunkenen Schäfer sein Superschaf Dolores wiederbeschafft hatte (übrigens sehr großes Kino, als ca 8 Schwergerüstete hinter meiner Freundin im Schafspelz hergeflitzt sind :D ).
Anschliessend bei der Hebung hat sich Butch, innerhalb seines NSC-Spiels, und nicht von uns "ferngesteuert", mit 2 weiteren zwielichtigen Gestalten von der Hauptgruppe abgespalten, wobei diese schlicht und ergreifend das Glück hatte, am richtigen Ende der Düne mit der Suche angefangen zu haben
(Und mir noch einiges an Lachanfällen herausgelockt haben, als diese versucht haben, die Kette ohne angemessenes Werkzeug zu öffnen).

Ich hoffe, mich damit sachgerecht der Kritik gestellt zu haben,
in diesem Sinne, Fabian

Offline Fritze

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #11 am: Dienstag, 13.11.2007, 16:46:51 »
Ach ja, noch etwas, da mich schon diverse Anfragen nach "Rottenfels 3 - Auf der Suche nach Teil 2" ;) ereilt haben, kann ich noch nicht definitives sagen, aber höchstwahrscheinlich findet der so wieder um die selbe Jahreszeit 2008, und ein zweites (und dann vorerst letztes Mal) auf diesem Gelände statt.

Über Weiteres werden wir Euch auf dem Laufendem halten.

Offline Noriko

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #12 am: Dienstag, 13.11.2007, 18:11:02 »
na dann sollten sich die orgas mal absprechen... eventuell kommt ja näxtes jahr ein ezekiel 3..... vielleicht!
Die Alten Drachen sagen: Auch halb im Schatten ist ganz im Dunkel.

Offline Heinrik

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #13 am: Mittwoch, 14.11.2007, 08:45:22 »
Die SL, die dann übernahm, stammt aus dem Süddeutschen, und hat uns hinterher erklärt, dass ihm in dem Falle gar nicht in den Sinn gekommen ist, dass SC Nachts auf einen zombieverseuchten Friedhof gehen, und dass ihm das aus seinem Spielverständnis höchst irrational erschien...

Kopf => Tisch!  :argh: :lol:
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Offline galvar

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Re: Rückblick: Rottenfels 1
« Antwort #14 am: Mittwoch, 14.11.2007, 11:22:53 »
Gerade Nachts macht es ja Sinn auf den Friedhof zu gehen...da hat man den Überraschungsmoment auf seiner Seite... :-)