Kopfschüttelnd blickte Eileen dem Paladin nach, als dieser mit kräftigem Schritt den Tempel verließ. Sie blickte erst Aslana, dann die verbliebenen drei Ordensmitglieder an. "Wenn mir einer von euch erklären kann, was hier gerade passiert ist... Nicht? Ah. Dann sind wir alle gleich schlau."
Stirnrunzelnd sah sie wieder zur Tür. "Na wenigstens schwankt er nicht mehr. Trotzdem... Er sollte sich ausruhen. Ich hasse es, wenn er das tut." Mit einem leisen Lachen sah sie zu ihrer Kriegerschwester hoch. "Fast so schlimm wie ich, hm?"
Die Priesterin seufzte und bedankte sich bei ihren Ordensbrüdern für die Hilfe. dann kniete sie sich kurz vor den Altar und danke den Alten. Allen voran dem Blauen. Dann erst ging sie mit Aslana hinaus. "Ich verstehe das nicht", begann sie wieder als die beiden Frauen den Burghof durchquerten. "Da war Dunkelheit in ihm. Und ich meine nicht das Chaos. Ja sicher, auch davon spürte ich wenig überraschend einen kleinen Rest an seinem Handgelenk. Aber da war auch noch etwas anderes, etwas das ich nicht genau sehen konnte. Es ist jetzt weg, was immer es war. Möglich, dass es auch erst genauso plötzlich... Einfluss nahm. Will sagen, er wird wohl nicht die ganze Zeit Dunkelheit in sich gehabt haben, seit Westfurth. Wenn das überhaupt zusammenhängt. Er würde sowas doch merken... oder nicht? Ach bei den Alten, ich hab einfach keine Ahnung, was das war." Eileen klang sichtlich frustriert.
Ihr Weg führte sie ins Innere des Hauptgebäudes und dort eine gut beleuchtete Steintreppe hoch. Sie gingen durch eine kunstvoll verzierte Holztür in einen relativ kurzen Gang, der auf beiden Seiten Holztüren aufwies. "Unsere Gästequartiere," erklärte die Priesterin. "Die Betten sind wirklich gut." Die beiden betraten eines der Zimmer, das schlicht aber gemütlich eingerichtet war. Ein einzelnes Bett stand an einer Wand, ein kleiner Tisch mit einem Stuhl an der anderen. Ein Truhe für Habseligkeiten war am Fußende des Bettes untergebracht und in einer Ecke stand ein kleiner Waschtisch mit einem Krug, einer Schüssel und einem Spiegel. Der Raum hatte ein verglastes Fenster. Eileen wies mit dem Kinn darauf als sie die Öllampe auf dem Tisch entzündete. "Morgen bei Tageslicht wirst du einen schönen Blick über den Fluß haben. Dies ist zwar die Ostseite aber zu dieser Jahreszeit weckt einen die Sonne nicht zu früh."
Sie sah ihre Freundin an. "Ach Aslana. Ich wünschte, die Umstände deines ersten Besuches hier wären fröhlichere. Aber ich bin sehr glücklich, dich hier zu haben. Ich sollte bald nach Voltan sehen aber erst..." Sie deutete auf ihr eigenes Ohr. "Erst kümmere ich mich darum."
Aslana setzte sich und schlug die Gugel zurück und Eileen rief Apepi an, wirkte seine heilenden Wunder. Mit leiser Stimme sprach sie ihr Gebet und ließ die Macht des Grünen durch ihre Hände fließen. "So", sagte sie nach einer Weile. "Morgen früh bist du wieder vollständig. Das ganze juckt ab und an ein wenig aber wenn man erstmal schläft, kriegt man davon nichts mehr mit. Und nun verzeih aber die Sache mit Voltan lässt mir keine Ruhe. Leg dich trotzdem noch nicht schlafen. Ich kümmere mich erstmal darum, dass man dir ein Bad einlässt. Es kommt dann jemand, der dich zum Badehaus bringt sobald das Wasser warm ist. Gönn dir das." Sie umarmte ihre Freundin kurz. "Keine Ahnung, wie lange das dauert aber wenn ich kann, sehe ich nachher nochmal nach dir. Und jetzt ruh dich aus. Ach ja... der Abort ist am Ende des Ganges. Bis bald."