Tatsächliche interessiert mich dahingehend vielmehr die reversible Übertragung.....
Meinst du damit das Phänomen von Übertragung/ Gegenübertragung (im Sinne der Definition: Übertragung: Ich habe mit Person A früher Scheißerfahrungen gemacht, Person B erinnert mich an Person A, also wende ich Person B gegenüber die gleichen Muster an wie bei Person A. Und Gegenübertragung: Person B "springt darauf an" und verhält sich genau gemäß der "Rolle", die ich ihr (fälschlicherweise) zuschreibe)?
Oder meinst du noch was anderes?
Und inwiefern dann bezüglich dieses Themas?
Meine Meinung zu diesem ganzen:
Ich spiele LARP, weil es mir Spaß macht. Und wenn ich auf einen Con gehe, dann möchte ich ein möglichst schönes Wochenende verbringen, das mir Freude macht. Weil ich nette Leute getroffen habe, weil's ein cooles Spiel gab mit thrilligen oder sensiblen, unterm Strich schönen Momenten. Ich möchte mich einfach nicht ärgern. Dat is zwar nicht immer vermeidbar, weil Sackgesichter überall rumlaufen. Aber letztlich ist es eine Frage, wie ich damit umgehe, bzw. ob ich mich ärgern lasse oder nicht.
Das hängt sehr davon ab, wie ernst ich etwas nehme.
Und ja: ich liebe dieses Spiel, ich hänge an meinem Charakter, ich kleb auch ganz gern mal unter der Decke, wenn mir jemand ans Bein pisst.
Aber letztlich ist und bleibt es nur ein Spiel. Ein Spiel, das Freude machen sollte und was nie und nimmer ein Magengeschwür oder auch nur eine schlaflose Nacht wert ist.
Seit einiger Zeit bemühe ich mich (nicht nur in Bezug auf Larp!) einfach darum - wenn ich merke, daß mich Dinge oder Leute ärgerlich machen - zu schauen, ob es das wert ist, sich darüber aufzuregen und wenn nicht, diese Dinge oder Leute einfach sein zu lassen wie sie sind ("Es ist, wie es ist" und "Jedem Tierchen sein Plaisirchen") und das beste für mich draus zu machen. Das heißt - wie es häufiger in dem thread genannt wurde - daß ich mich tatsächlich an die Leute halte, mit denen ich kann und denen nach Möglichkeit aus dem Wege gehe, mit denen ich nicht kann. Und wenn das nicht möglich ist, mich einfach diesen Leuten so freundlich (zumindest neutral) gegenüber verhalte, wie ich mir wünschen würde, daß sie sich mir gegenüber verhalten.
Das heißt aber auch, daß ich Diskussionen oder Auseinandersetzungen, Spielweisen oder Konzepten, von denen ich merke, daß sie anfangen, mich zu nerven, einfach aus dem Wege gehe bzw. mich schlicht daraus zurückziehe, wenn's mir "zu blöde" wird. Und das keineswegs eingeschnappt oder beleidigt oder sonstwie, sondern schlicht als eine, mir in dem Moment als Spielerin brauchbar erscheinende, Handlungsalternative.
Das mag dann von außen beurteilt werden wie will - für mich ist es schlicht der Erhalt der ureigensten Entscheidungs- und Handlungsfreiheit.
Vielleicht ist das irgendwie eine Alterseinsicht
, vielleicht liegts auch einfach nur daran, daß ich wahrlich andere Dinge in meinem Leben kennengelernt habe, die es wert sind, ernsthaft dafür zu kämpfen, zu streiten, sich auseinanderzusetzen, zu debattieren.
Larp zählt für mich nicht dazu.
Um auf das Thema IT/OT zurückzukommen: Jan aka Alan sagte das einmal sehr treffend: Bau du Deine Sandburg, ich bau meine. Ich mach Deine nicht kaputt, Du machst meine nicht kaputt und die Buddelkiste ist groß genug für alle. Das müsste doch eigentlich ein Prinzip sein, mit dem alle zufrieden leben könnten. IT wie OT.
Alles andere ist in meinen Augen schlicht Energieverschwendung.
So far,
laß dich nicht ärgern.