Autor Thema: Interessantes Thema  (Gelesen 7189 mal)

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Offline Noriko

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Interessantes Thema
« am: Mittwoch, 03.12.2008, 16:43:02 »
Habe ich vor kurzem bei LarpR gefunden.... ein Thema, über das ich ständig nachdenke und fast schon ein Buch schreiben könnte:

http://larper.ning.com/profiles/blogs/otstreit-ins-it-uebertragen?id=1183176%3ABlogPost%3A296188&page=1#comments

Tatsächliche interessiert mich dahingehend vielmehr die reversible Übertragung.....
« Letzte Änderung: Mittwoch, 03.12.2008, 16:44:41 von Noriko »
Die Alten Drachen sagen: Auch halb im Schatten ist ganz im Dunkel.

Offline Halvor

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Re: Interessantes Thema
« Antwort #1 am: Mittwoch, 03.12.2008, 19:57:58 »
Mir gefällt ja (bis jetzt der Kommentar von Chika/Charisstra aus dem Forum am besten:
[...] "Wenn ich jemanden OT nicht mag, dann werde ich auch nicht IT mit ihm zusammenspielen.Warum?
Mir ist meine Freizeit zu wichtig und wertvoll, um sie mit ärgerlichen Situationen zu vergeuden. Also spiele ich mit den 1-2 Dutzend Menschen auf einer Con, die ich kenne und mit denen ich gerne spiele. Den Rest akzeptiere, oder ignoriere ich auf einer "wie es in den Wald hineinschallt ..."-Basis.[...]"

Außerdem kann ich gar nicht mit allen zusammen spielen, da suche ich mir eben die aus, die mir sympathisch sind (das können ja auch mir bis dahin unbekannte Gesichter sein), warum auch anders herum ?

Für den umgekehrten Fall denke ich, dass es bei intensivem Spiel (aber hey, u.A. für diese Momente betreibe ich dieses Hobby ;-) schwer sein kann, einen IT-Streit einfach abzuschalten und zur Tagesordnung überzugehen.
Das ist dann im ersten Moment doof; dann muss man eben - darüber reden (klingt schwierig, ist es auch, aber immer noch besser als sich schmollend zurückzuziehen).
LG, Lars

 

Offline Ragna

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Re: Interessantes Thema
« Antwort #2 am: Freitag, 05.12.2008, 13:51:11 »
Tatsächliche interessiert mich dahingehend vielmehr die reversible Übertragung.....

Meinst du damit das Phänomen von Übertragung/ Gegenübertragung (im Sinne der Definition: Übertragung: Ich habe mit Person A früher Scheißerfahrungen gemacht, Person B erinnert mich an Person A, also wende ich Person B gegenüber die gleichen Muster an wie bei Person A. Und Gegenübertragung: Person B "springt darauf an" und verhält sich genau gemäß der "Rolle", die ich ihr (fälschlicherweise) zuschreibe)?
Oder meinst du noch was anderes?
Und inwiefern dann bezüglich dieses Themas?

Meine Meinung zu diesem ganzen:
Ich spiele LARP, weil es mir Spaß macht. Und wenn ich auf einen Con gehe, dann möchte ich ein möglichst schönes Wochenende verbringen, das mir Freude macht. Weil ich nette Leute getroffen habe, weil's ein cooles Spiel gab mit thrilligen oder sensiblen, unterm Strich schönen Momenten. Ich möchte mich einfach nicht ärgern. Dat is zwar nicht immer vermeidbar, weil Sackgesichter überall rumlaufen. Aber letztlich ist es eine Frage, wie ich damit umgehe, bzw. ob ich mich ärgern lasse oder nicht.

Das hängt sehr davon ab, wie ernst ich etwas nehme.
Und ja: ich liebe dieses Spiel, ich hänge an meinem Charakter, ich kleb auch ganz gern mal unter der Decke, wenn mir jemand ans Bein pisst. :twisted:
Aber letztlich ist und bleibt es nur ein Spiel. Ein Spiel, das Freude machen sollte und was nie und nimmer ein Magengeschwür oder auch nur eine schlaflose Nacht wert ist.

Seit einiger Zeit bemühe ich mich (nicht nur in Bezug auf Larp!) einfach darum - wenn ich merke, daß mich Dinge oder Leute ärgerlich machen - zu schauen, ob es das wert ist, sich darüber aufzuregen und wenn nicht, diese Dinge oder Leute einfach sein zu lassen wie sie sind ("Es ist, wie es ist" und "Jedem Tierchen sein Plaisirchen") und das beste für mich draus zu machen. Das heißt - wie es häufiger in dem thread genannt wurde - daß ich mich tatsächlich an die Leute halte, mit denen ich kann und denen nach Möglichkeit aus dem Wege gehe, mit denen ich nicht kann. Und wenn das nicht möglich ist, mich einfach diesen Leuten so freundlich (zumindest neutral) gegenüber verhalte, wie ich mir wünschen würde, daß sie sich mir gegenüber verhalten.
Das heißt aber auch, daß ich Diskussionen oder Auseinandersetzungen, Spielweisen oder Konzepten, von denen ich merke, daß sie anfangen, mich zu nerven, einfach aus dem Wege gehe bzw. mich schlicht daraus zurückziehe, wenn's mir "zu blöde" wird. Und das keineswegs eingeschnappt oder beleidigt oder sonstwie, sondern schlicht als eine, mir in dem Moment als Spielerin brauchbar erscheinende, Handlungsalternative.

Das mag dann von außen beurteilt werden wie will - für mich ist es schlicht der Erhalt der ureigensten Entscheidungs- und Handlungsfreiheit.
Vielleicht ist das irgendwie eine Alterseinsicht  :alter:, vielleicht liegts auch einfach nur daran, daß ich wahrlich andere Dinge in meinem Leben kennengelernt habe, die es wert sind, ernsthaft dafür zu kämpfen, zu streiten, sich auseinanderzusetzen, zu debattieren.
Larp zählt für mich nicht dazu.

Um auf das Thema IT/OT zurückzukommen: Jan aka Alan sagte das einmal sehr treffend: Bau du Deine Sandburg, ich bau meine. Ich mach Deine nicht kaputt, Du machst meine nicht kaputt und die Buddelkiste ist groß genug für alle. Das müsste doch eigentlich ein Prinzip sein, mit dem alle zufrieden leben könnten. IT wie OT.
Alles andere ist in meinen Augen schlicht Energieverschwendung.  ;)

So far,

laß dich nicht ärgern.  :top:

Offline Noriko

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Re: Interessantes Thema
« Antwort #3 am: Freitag, 05.12.2008, 14:00:04 »
Ich finds viel interessanter wie optimiert alle denken, dass es funktioniert. Vielleicht ist das auch der Grund, warum es eben nicht funktioniert. Wer sich das Optimum vorsetzt, gleitet schneller von der Schiene... Jedenfalls habe ich auch bei dem ganzen "es ist ein Spiel-Gedanke" hundertfach an verschiedensten Stellen, an verschiedensten Personen und Umgebungen völlig kontraires erlebt.
Naja.... ein Thema für sich.... vielleicht schreib ich das mal auf. Irgendwann.....

Interessant finde ich im Larp nur die Prediger. Die, die mit dem Finger gerne auf andere zeigen. So oft, dass andere mitzeigen, obwohl sie alle schwarze Schafe sind.... Was das noch mit Spielspass o.ä. zu tun hat.... keine Ahnung.
Meiner Ansicht nach ist Larp zu "vergesellschaftet". Der Spielgedanke gerät in den Hintergrund.

Und in der Metapher von Alan/Jan zu bleiben: Manche können diese Burg auch bei Regen bauen und manche fangen an zu weinen, weil der Regen die ihre kaputt macht! Im übrigen funktioniert die Burg-Metapher nicht mal im normalem Leben... wieso dann im Larp (Strichwort: Handlungsvernetzung...)....
« Letzte Änderung: Freitag, 05.12.2008, 14:01:46 von Noriko »
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Offline Ragna

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Re: Interessantes Thema
« Antwort #4 am: Freitag, 05.12.2008, 15:44:53 »
Wat meinste mit "Optimum"? Also, den Gedanken "Es ist alles nur Spiel", an den man sich dann unbedingt halten MUSS? Oder wie meinst Du das?

Hmm, also ich für mich find schon, daß es so sein sollte, weil ich alles andere irgendwie als ungesund empfinde.

Daß aber diese grundsätzliche Einstellung - zumindest mich ;) und schätzungsweise auch manch anderen - nicht davor bewahrt, (wie gesagt) auch mal "unter der Decke zu kleben wenn mir jemand ans Bein pisst" steht außer Frage. Naja, haste ja auch schon mitgekriegt... :hehe2:

Aber mir geht es darum, daß man sich dann auch wieder einkriegt, dat ganze mal auf ein normales Level zurückholt, nicht so heiß kocht, mal wieder in gesunde Relationen setzt etc. Und da find ich's dann schon hilfreich, mich selbst daran zu erinnern, daß es eben doch nur ein Spiel ist. Nicht nur als hehres Ideal, sondern schlicht auch ganz simpel: ich will meine Freude an diesem Spiel haben. Habe ich keine Freude mehr dran, ist es für mich weder ein Spiel noch habe ich was davon. Ich habe umso weniger Freude, je mehr ich mich ärger, also versuche ich mich so wenig zu ärgern wie möglich. Dat is weniger ein hehrer Anspruch als vielmehr ein gutes Stück mal schlicht Hedonismus ;). Und wie gesagt: es gibt wahrlich wichtigere Dinge im Leben.

Und was mich angeht: ich habe den Eindruck, daß die meisten der Leute, die ich zumindest kenne, das im Grunde ganz ähnlich sehen.
Und ganz ehrlich erscheint MIR so manche Diskussion als "Much ado about nothing".

Naja, ich bin wohl alles andere als die Ruhe selbst  ;), man kann mich ganz gut auf die Palme bringen, aber ich bemühe mich um etwas mehr Gelassenheit (gelingt mir manchmal sogar  ;)). Hab viel über vieles nachgedacht und einen Gedanken von einem schlauen Menschen fand ich doch ganz brauchbar: "Die meisten Dinge und auch Menschen in Deinem Leben haben im Grunde nur soviel Macht über Dich, wie du ihnen einräumst." (Uiiii.....  :alter:  ;))

In diesem Sinne: man kann - meiner Meinung nach - gerne im Stil einer interessanten Feldforschungsbeobachtung über solche Phänomene philosophieren... aber ansonsten bevorzuge ich persönlich es eher, die Prediger predigen zu lassen, irgendwelche Finger zeigen zu lassen (wenns denn Spaß macht...), einfach zu spielen und mir bei Regen ggf. einen Schirm mitzunehmen. Oder meine Burg halt zu bauen, wenn die Sonne wieder da ist.  :D

Joo, gelingt mir nicht immer, aber immer öfter... :)




Offline Noriko

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Re: Interessantes Thema
« Antwort #5 am: Freitag, 05.12.2008, 16:03:27 »
Also: Feldforscherbeobachtung.... Phänomen und Philosophieren in einem Satz zu nennen ist beachtlich.... Mir erschließt sich da nur keine Kongruenz....

egal... no further comment!
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