Autor Thema: Eine kleiner Zug durch die Lande...  (Gelesen 21904 mal)

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Offline Liam

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Re: Eine kleiner Zug durch die Lande...
« Antwort #15 am: Montag, 27.01.2014, 15:25:36 »
Liam nimmt auch diesen Brief, wie den ersten zuvor und geht spät in der Nacht, als Noriks Wunde im Flügel des Schwarzen hell strahlt in die heilige Halle, in der Norik unter der schützenden Eisschicht aufgebahrt ruht. Die Halle ist leer. Ein seltener Anblick in den letzten Tagen. Nur die vier Ehrenwachen, die Tag und Nacht den Altar seit Noriks Rückkehr flankieren sind anwesend. Ein alt gedienter Streiter jedes Drachen steht stumm die Wacht. Die Veteranen ehren Kor´al´tir, wie es einem so heiligen Artefakt gebührt. Dennoch sind sie wegen einem der Ihren gekommen. Und dem geübten Beobachter fällt auf, dass Liam sie mit Norik eine Seite-Formation einnehmen ließ. Doch auch diese vier Streiter verlassen kurz die Halle. Als Liam allein ist, verliest er seinem Bruder nocheinmal das Schreiben. Liam ehrt den gefallenen Paladin und das heilige Schwert, das auf seiner Brust ruht mit einem Gebet und verlässt die Halle. Die geschriebenen Worte aber bringt er zu dem kunstvollsten Zwergensteinmetz der Feste, damit dieser sie in den Sockel der Norikstatue in der Halle der Inspiration graviert.
Wir hören auf, nach Monstern unter unserem Bett zu suchen, wenn wir lernen, dass die Monster in uns selbst lauern

Offline Morkai

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Re: Eine kleiner Zug durch die Lande...
« Antwort #16 am: Donnerstag, 06.02.2014, 16:42:26 »
"Die Kisten mit den Kettenhemden nach unten und die Kiste mit den Pfeilen nach oben. Die schwere Ausrüstung nach unten, die Leichte nach oben. So kompliziert ist das doch wirklich nicht." Murrend beginnen die beiden Tagelöhner, die schlecht verzurrten Kisten wieder zu lösen und gemäß den Anweisungen neu zu verzurren. Keine Sekunde zu früh, denn schon kommt der Fuhrmann mit den beiden Kaltblütern, die den Karren bis zum Hafen ziehen werden.
Zweifelnd blickt Morkai auf die vielen Fuhrwerke, die gerade mit Ausrüstung beladen werden. Überall im Innenhof des Turms der Wacht sind Menschen emsig damit beschäftigt, den Aufbruch der Truppen vorzubereiten. Ausrüstung, die Talon dringend im Kampf gegen das Archonat benötigt, wird auf Karren verladen.

Die Nachricht über den unerwarteten Erfolg der Offensive des Archonats hatte Morkai überrascht. Er hatte erwartet, dass die Soldaten der Tiger's die Archonatstruppen aufreiben. Die Bitte Sir Martins nach Unterstützung durch die Truppen der Wacht war nur folgerichtig. Schliesslich hatte Morkai nicht umsonst die letzten Jahre damit verbracht, aus  hochmotivierten, aber unerfahrenen Freiwilligen, Mitglieder der schwere Infanterie zu formen.
Und nun würden sie in ihren ersten Kampfeinsatz ziehen.

Die Zeit drängte, die Nachrichten von der Front waren alles andere als beruhigend. Die Soldaten der talonischen Einheiten, die den ersten Angriff des Archonats überlebten, haben sich verschanzt und wehren sich verbissen. Aus eigener Erfahrung wusste Morkai nur zu gut, dass jeder gefallene Soldat ein neuer Gegner in den Reihen des Archonats bedeutet.

Daher trieb er die Frauen und Männer der Wacht unbarmherzig zur Eile an.

Ein Lächeln umspielt Morkai's Mund. Was hatte er über seine Lehrmeister auf der Imrikshammer geflucht. Immer wieder hatten Raurik, Wenzel, Liam und Norik ihn zu weiteren Höchstleistungen getrieben. Immer wieder ertappt sich Morkai dabei, wie er die Rekruten mit den gleichen Sprüchen antreibt, die damals das Feuer Zandragals in ihm entfachten.

"Unser Dienst ist der Kampf und durch Gedanken an die Vergangenheit wird der Durchbruch des Archonats nicht verhindert.  Die Kreaturen des Gefallenen warten nicht." Mit diesem Gedanken wendet sich Morkai wieder seinen Aufgaben als stellvertretender Kommandeur des Turms der Wacht zu. Daher bemerkt er den Boten auch erst, als diese direkt vor ihm steht.

"Herr? Hier ist ein Brief Eurer Ordenschwester Eileen von der Imrikshammer. Er scheint wichtig zu sein, denn ich habe doppelten Lohn erhalten, um ihn schnellstmöglich hierher in den Arden zu bringen." Morkai wollte ihn gerade verstauen, um ihn später zu lesen, aber nach diesen Worten öffnet er ihn und beginnt zu lesen.
Der Staub unserer Feinde wird der Mörtel unserer Tempel!